THERALYMPIC - STIFTUNG
Hund und Pferd

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Die Geschichte des Deutschen Reitponys.

- Gutartiger Charakter und ausgeglichenes Temperament ist die Bedingung für uns -

Das Deutsche Reitpony ist sozusagen die kleine Ausgabe des Deutschen Reitpferdes. Es wird speziell als Reit- und Turnierpony für Kinder gezüchtet und sollte alle guten Eigenschaften eines Großpferdes haben, darf aber nicht mehr als 1,48 Meter Widerristhöhe haben. Wusstet Ihr, dass diese Ponyrasse noch ganz jung ist? Mehr über ihre Zuchtgeschichte erfahrt Ihr in diesem Portrait. In den 60er Jahren machten sich deutsche Ponyzüchter zum ersten Mal Gedanken darüber, wie man ein größeres Reitpony für Kinder und Jugendliche züchten könnte. Das allgemeine Interesse am Reitsport war zu dieser Zeit in Deutschland wieder stärker angestiegen, da die Leute mehr Wohlstand und auch mehr Freizeit hatten. Im Jugendbereich gingen die ersten Ponyreiter auf Turnieren an den Start und die Kinder entdeckten ihre Liebe zum Pferd und Pferdesport, z.B. auch durch Fernsehserien und Bücher wie "Fury", "Black Beauty" oder die bekannten Immenhof-Filme (verfilmt nach dem Buch "Dick, Dalli und die Ponys" von Ursula Bruns).
Zuerst versuchten einzelne Züchtervereinigungen ein Turnierpony durch Kreuzungsprogramme wie "Vollbluthengst und Fjordstute" oder "Araber und Haflinger" zu züchten. Das war allerdings nicht sehr erfolgreich. Erst als die deutschen Ponyzüchter britische Ponys in England besichtigten und mit nach Deutschland brachten, begann bei uns der große Ponyboom. Etwa ab 1975 setzte sich in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen mit Weser-Ems und Hannover sowie in Schleswig-Holstein die Reitponyzucht durch. Die Zuchtbasis dafür waren heimische Wildbahnpferde aus Westfalen, sonst aber vor allem britische Ponyrassen wie die Welsh-Ponys. Angepaart wurden sie mit Arabern, Anglo-Arabern und Vollblütern. Den deutschen Züchtern schwebte ein Pony vor, dass die Qualitäten eines Reitpferdes mit dem Charakter, dem Typ und dem Leistungswillen eines Ponys verbinden sollte. Ihr Vorbild war anfangs das britische "Riding Pony". Und dann ging alles ganz schnell mit der Zucht des Deutschen Reitponys: In nur sechs bis zehn Jahren entwickelte sich ein Reitponytyp, das überall auf den Turniersportplätzen zu finden war. 
Schon bald hatten die Züchter Gelegenheit, auf Zuchtschauen Ponys zu präsentieren, die ihrem Zuchtziel entsprachen. Bestimmte Ponydeckhengste wurden immer gefragter. Leistungsprüfungen für Hengste, die heute übrigens auch von Stuten abgelegt werden können, verbesserten natürlich die Zucht des Deutschen Reitponys.
Ponyturniere in Deutschland und Europa bewiesen, dass die Reitponys deutscher Zucht sehr gut mit den Ponys aus anderen Ländern mithalten konnten. Den deutschen Züchtern gelang es, mit Fleiß und Umsicht in der für die Pferdezucht kurzen Zeit von 20 Jahren, ein kleines Sportpferd mit Ponytyp zu züchten, dass allen sportlichen Anforderungen im Viereck, Parcours und Busch sowie im Fahrsport erfüllt, aber auch im Freizeitbereich sehr beliebt ist. Sehr hoch im Blut stehende Ponys brauchen jedoch auch oft erfahrene und talentierte Reiter. Und so soll das Deutsche Reitpony nach Wunsch der Züchter aussehen: Größe von 1,38 bis 1,48 Zentimeter Widerrist (Größenklasse G) mit deutlichen Reitpferdemerkmalen, wobei aber der Typ mit kleinem Kopf, großen, lebhaften Augen und kleinen Ohren als Ponycharakter erhalten bleiben sollte.
Anfang der 90er Jahre wurde in verschiedenen Zuchtverbänden versucht, durch die Einkreuzung von Warmblut-Hengsten (Trakehner, Hannoveraner, Holsteiner) Leistungsverbesserung zu erreichen. Das klappte ganz gut, allerdings standen die neuen Zuchtprodukte nicht mehr so sehr im Ponytyp. Die Reitponyzucht hat sich zahlenmäßig immer weiter nach oben entwickelt und ist die zweitstärkste Rassegruppe innerhalb der deutschen Ponyzuchten. Deutsche Reitponys haben die guten Eigenschaften ihrer robusten Ahnen behalten und sind gute Futterverwerter, haben Mut, Ausdauer und Härte, sind trittsicher, besitzen harte Hufe und ein ausgeglichenes Temperament. Man kann sie auch gut ganzjährig im Offenstall (Gruppenauslauf) halten, da sie mit ihrem Winterfell gut gegen Wind, Regen und Kälte geschützt sind. Die erfolgreichsten Turnierponys kommen aus Westfalen, Weser-Ems und dem Rheinland (z.B. Dornik B, Dulcia, Derano Gold, Golden Dancer, Golden Lady, FS Don't Worry). Und meist sind sie nicht ganz billig: Für kleine Turniercracks gehen oft Summen im sechsstelligen Euro-Bereich über den Tisch.

Steckbrief
Rasse: Deutsches Reitpony
Herkunft: Deutschland
Entstehung: Veredlungsszucht mit vorwiegend englischen Ponyrassen sowie Araber, Anglo-Araber, Vollblut, zum Teil Warmblut
Stockmaß: ca. 1,38 bis 1,48 Meter (G-Pony)
Farben: alle

Gebäude
Kopf: klein, trocken, edel; genügend Ganaschenfreiheit; lebhaftes, freundliches Auge; Ohren nicht zu groß; Nüstern groß und weit
Hals: lang, breit, gut aufgesetzt, zum Genick verjüngend
Körper: mehr als andere Rassen im Reitpferdetyp (langer Hals; hoher, langer Widerrist; längere Kruppe, leicht geneigt mit nicht zu hoch angesetztem Schweif, geringere Rumpftiefe)
Fundament: trocken, korrekt; feste, mittelgroße Hufe
Bewegungsablauf: korrekt, raumgreifend, taktmäßig, elastisch; keine übertriebene Knieaktion; ausgeprägter Schub aus der Hinterhand
Einsatzmöglichkeiten: Reit- und Turnierpony für Kinder; elegantes Fahrpony
Besondere Merkmale: anspruchslos; gutartiger Charakter; willig, leistungsbereit, mutig, ausgeglichenes Temperament.

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